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Klimaschutz ist Kinderschutz - Warum unser Umgang mit der Klimakrise zentral für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist

Vorstand Pressemitteilung Forschung

Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und die DGPs-Interessengruppe Kinder- und Jugendpsychologie und –psychotherapie präsentieren in einer Stellungnahme konkrete Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Klimakrise und laden zum zweiten digitalen Fachforum am 28. September 2023 ein.

Der Klimawandel schreitet voran, und insbesondere Kinder und Jugendliche sind mit der Bedrohung und den unumkehrbaren Folgen der vom Menschen mit verursachten Klimakrise konfrontiert. Viele Folgen sind bereits beobachtbar und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger auftreten. Auch Kinder und Jugendliche reagieren mit Besorgnis und Angst beim Blick in die Zukunft. „Wir wollen mit unserer Stellungnahme und dem digitalen Fachforum die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen für eine psychisch gesunde Entwicklung anstoßen“, erklärt Prof. Dr. Julia Asbrand, Professorin für Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Jena und Mitbegründerin des digitalen Fachforums. „Dazu gehört auch, mögliche Ursachen der Belastung sowie konkrete Lösungen zu diskutieren, wie zum Beispiel auf individueller Ebene die Stärkung von belasteten Kindern und aus systemischer Perspektive die Neustrukturierung von Schulen.“

Forderungen an die Politik

Aus Sicht der DGPs und ihrer Interessengruppe Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und -psychotherapie sind insbesondere diese unterstützenden Maßnahmen sinnvoll:

  1. Transparente, öffentliche und konsistente Kommunikation der Krise
  2. Anpassung an Klimafolgen auf allen Ebenen mit Blick auf Planetary Health: Die physische Infrastruktur (Gebäude, Stadtplanung etc.) sollte hinsichtlich Extremwetterereignissen und längerfristigen Veränderungen ausgebaut werden, um deren somatische wie auch klinisch-psychologische Folgen einzudämmen.
  3. Ausbau des Angebots der psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung im lokalen Umfeld von Kindern, Jugendlichen und Familien (z. B. Schulen)
  4. Stärkung der Forschung zu Auswirkungen der Klimakrise auf die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Familien.
  5. Substantieller Ausbau des politischen Einbezugs von Kindern, Jugendlichen und Familien.

Eine ausführliche Beschreibung der vorgeschlagenen Maßnahmen kann in dieser Stellungnahme abgerufen werden (interner Link).

Einladung zum zweiten digitalen Fachforum Klinische Kinder- und Jugendpsychologie

Intensiven Austausch zum Thema soll auch das zweite digitale Fachforum „In Zeiten der Klimakrise psychisch gesund bleiben? Neue Ideen für Kindheit und Jugend wagen" bieten. Das digitale Fachforum findet am Donnerstag, dem 28.09.2023 von 15:00 - 17:00 Uhr statt.
In kurzen Impulsvorträgen werden vier Vortragende zur Auswirkung von Klimawandel und Klimakrise auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sowie deren gesundes Aufwachsen sprechen. Für Bezugspersonen und Institutionen wie zum Beispiel die Schule sollen Handlungsimpulse vermittelt werden. Das Fachforum richtet sich damit explizit nicht nur an ein Fachpublikum, sondern an alle am Thema interessierten Bürger*innen.

Weiterführende Informationen und Anmeldung zum Fachforum: https://www.dgps.de/schwerpunkte/fachforum-klinische-kinder-und-jugendpsychologie

Kontakt bei Rückfragen:
Prof. Dr. Julia Asbrand
Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters
Friedrich-Schiller-Universität Jena
E-Mail: julia.asbrand@uni-jena.de
Telefon: +49 3641 945977

Dr. Simone Pfeiffer
Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
RPTU Kaiserlautern -Landau
E-Mail: simone.pfeiffer@rptu.de