Univ.-Prof. Dr. Julia Glombiewski

Beisitzerin

RPTU Kaiserslautern-Landau

Zur Person

Julia Glombiewski ist Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau

Ich habe vom Oktober 1998 bis Mai 2004 Psychologie an der Universität Marburg studiert. Ich bin sehr dankbar, dass ich an einem traditionsreichen und forschungsstarken Fachbereich meine Karriere beginnen durfte. Die exzellente Ausbildung in Methoden und der Fokus auf experimenteller Psychologie prägen mich bis heute. Ein Praktikum in einer Schmerzklinik und meine mehrjährige Tätigkeit als Tutorin und Hilfskraft in der klinischen Psychologie verhalfen mir zu der Entscheidung für eine Promotion in der klinischen Psychologie unter der Anleitung von Prof. Dr. W. Rief zum Thema „psychologische Schmerztherapie“. Parallel absolvierte ich am IPAM in Marburg meine Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin. Nach der Promotion (Ende 2007) und der Approbation im Mai 2009 ging ich für ein halbes Jahr an die Boston University (Center for Anxiety and Related Disorders). Nach meiner Rückkehr arbeitete ich zwischen 2009-2017 als Akademische Rätin mit Schwerpunkt Lehre in der Klinischen Psychologie, wieder in Marburg. Dort war ich u.a. für Fallseminare zuständig.

Als Postdoktorandin engagierte ich mich u.a. als Frauenbeauftragte. Neben der Tätigkeit in fünf Berufungskommissionen veranstaltete ich zusammen mit anderen Frauenbeauftragten Podiumsdiskussionen z.B. zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere und war an der Erarbeitung eines Frauenförderplans des Fachbereichs Psychologie beteiligt. Während der Postdoc-Phase bekam ich zwei Kinder (*2011 und *2013) und warb zwei DFG-Sachbeihilfen ein.

Zu meinen wichtigsten Erfahrungen aus der Postdoktorad*in Zeit in Marburg gehört die Mitarbeit in dem DFG-Graduiertenkolleg 2271 „Beibehaltung vs. Veränderung von Erwartungen im Kontext von Erwartungsverletzungen“. Die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen psychologischen Disziplinen bereitete mir viel Freude und ich lernte an zahlreichen Beispielen, dass psychologische Forschung am besten gelingt, wenn wir auch innerhalb der Psychologie interdisziplinär denken.

2016 und 2017 bekam ich insgesamt drei Rufe (und zwei weitere Listenplätze) auf klinische Professuren. Ich entschied mich, den Ruf auf die W2 Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Erwachsenenalters (seit 2022 nach einem weiteren Ruf W3) an die damalige Universität Koblenz-Landau (seit 2023: Rheinland-Pfälzische Technische Kaiserslautern-Landau, kurz „RPTU“) anzunehmen.

In Landau leite ich seit 2020 (Emeritierung meiner Vorgängerin Prof. Dr. Annette Schröder) die psychotherapeutische Universitätsambulanz und den Weiterbildungsstudiengang Psychotherapie im Bereich Erwachsene.

Seit Ende 2017 bin ich zusammen mit Prof. Dr. Tina In-Albon für die Konzeption und die Koordination des neuen Masters „Psychologie: Klinische Psychologie und Psychotherapie“ in Landau zuständig. Ich bin Fachbereichsratsmitglied und Vorsitzende des Prüfungsausschusses und der Bachelor-Master Kommission des Fachbereichs Psychologie, so dass ich auch in die Konzeption des „allgemeinen“ Masters Psychologie und des polyvalenten Bachelors aktiv eingebunden war. Tina In-Albon und ich haben unter anderem die Verhandlungen zur Einrichtung des neuen Masters „Psychotherapie“ mit den Ministerien in Rheinland-Pfalz federführend gestaltet. Meine momentane Hauptaufgabe in der Forschung ist neben der Betreuung der Postdoktorand*innen und Doktorand*innen die Leitung einer DFG-Multicenter-Studie zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen.

Zu meinen Forschungsschwerpunkten gehören psychologische Mechanismen und psychologische Behandlung chronischer Schmerzen, insbesondre Rückenschmerzen. In meiner Arbeitsgruppe erforschen wir die Effektivität von psychologischen Schmerzbehandlungen, z.B. der Expositionsbehandlung und explorieren Möglichkeiten, Schmerzpsychotherapie zu individualisieren und zu personalisieren, u.a. mit Hilfe von EMA und Netzwerkanalysen. Experimentell schauen wir uns Mechanismen der Placebo- und Noceboreaktion an, um mehr über die Rolle der Erwartungen und der Interozeption bei Schmerzen zu lernen. Gemeinsam mit Kolleginnen aus der Entwicklungspsychologie und der Methodenlehre erforschen wir die Rolle der Affektregulation und der exekutiven Funktionen bei chronischen Schmerzen über die Lebensspanne. Zusammen mit Cornelia Exner (Universität Leipzig) forsche ich außerdem zur Wirksamkeit psychologischer Therapien bei Zwangsstörungen und zusammen mit meinen Postdocs zur Rolle von Erwartungen bei Depression und Posttraumatischer Belastungsstörung.